Brasilien

Paranà

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Paranà ist ein Bundesstaat im Südwesten Brasiliens. Londrina («Klein London»), ist eine mittelgrosse Industriestadt (500’000 Einwohner) im Norden dieses Bundesstaats. Sie wurde 1934 zur Zeit des Kaffeebooms von europäischen Siedlern gegründet. Den Besucher aus einem europäischen Kleinstaat beeindrucken die Hochhäuser, die wie Pilze aus dem Boden schiessen und die vielen Shopping Malls, welche die Brasilianer mit viel Ausdauer besuchen. Und dann die herrlichen Fruchtsäfte, die Blumen mitten im Winter und man sieht keine missmutigen Gesichter.

Die Wasserfälle von Foz do Iguaçu, ganz im Süden des Bundestaats gelegen, grenzen an Argentinien und Paraguay. Die Brasilianer sagen, es seien die grössten der Welt. Auf alle Fälle ist der Besucher beeindruckt von der ungebremsten Naturgewalt und er bleibt nicht allein.
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Brasilia

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Die Hauptstadt Brasiliens in das Landesinnere zu verlegen war ein lang gehegter Wunsch, wurde aber erst auf Betreiben des Präsidenten Juscelino Kubitschek 1960 verwirklicht. Die Stadt wurde von Lúcio Costa in der Form eines Flugzeugrumpfs geplant, vom Architekten Oscar Niemeyer und dem Gartenarchitekten Roberto Burle Max gebaut.

Die Kühnheit, eine Retortenstadt abseits jeder Zivilisation zu bauen, flösst erst einmal Ehrfurcht und Bewunderung aus. Man ist allüberall von grossartiger Architektur, Weiträumigkeit und Gestaltungswillen umgeben. Nach einiger Zeit stellt sich aber Ernüchterung ein. Zu klein fühlt sich der Mensch in dieser Stadt. Was menschengerecht gedacht war, wirkt nun übermächtig und erdrückend. Die Stadt wirkt auf den Besucher irgendwie blutleer und der omnipräsente und übermächtige Gestaltungswille wirkt nun etwas befremdlich und man wird misstrauisch gegenüber dem überall aufdringlich manifestierten Wissen, wie denn nun richtig gewohnt und gelebt werden soll. Aber die Stadt ist grossartig gebaut.
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Minas Gerais

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Nordöstlich von Rio de Janeiro gelegen, ist dieser Bundesstaat so gross wie Frankreich. Reich an Bodenschätzen, wurden hier Ende des 17. Jahrhunderts Gold und Diamanten gefunden, später Kaffee und Zuckerrohr angebaut, heute Eisenerz abgebaut.

Belo Horizonte wurde erst 1897 gegründet und als moderne Stadt im Schachbrettmuster-Stil geplant. Es ist heute die Hauptstadt von Minas Gerais. Hier war der spätere Präsident Juscelino Kubitschek in den 1940er Jahren Bürgermeister und erteilte dem Architekten Oscar Niemeyer erste Aufträge.

Ouro Preto, was soviel wie Schwarzes Gold heisst, war die frühere Hauptstadt des Bundesstaats und das Zentrum während der Zeit des Goldrausches. Noch heute ist diese Stadt voller Leben und beherbergt eine Universität. Die Wirtschaft Brasiliens beruhte massgeblich auf der Sklavenarbeit, welche erst 1888 endgültig abgeschafft wurde. Sind die vielen Barockkirchen mit den wundervollen Arbeiten des Künstlers Aleijadinho ein Zeugnis des schlechten Gewissens der Sklavenhalter? Von Ouro Preto führte die historische Goldroute über beschwerliches Gelände, hügelauf, hügelab über Congonhas, Tiradentes ans Meer nach Paraty. Die Hafenstadt Paraty gehört zwar zu Rio de Janeiro und nicht mehr zu Minas Gerais, ist aber als Endpunkt der Goldroute von Bedeutung. Congonhas ist heute eine hässliche Stadt, lediglich die Basilica do Bom Jesus de Matosinhos mit Meisterwerken Aleijadinhos lohnt den Besuch. Tiradentes ist ein hübsch herausgeputztes Touristenstädtchen mit unzähligen Namoradeiras. Die besuchte Fazenda São Pedro umfasst etwa 280 ha, für brasilianische Verhältnisse eine kleine Farm. Auch hier sind die Sorgen der Bauern dieselben, der Milchpreis zu tief, die Schädlinge zu aggressiv. Die Angolahühner sehen attraktiv aus, werden aber ausschliesslich als Ameisenfresser zur Schädlingsbekämpfung eingesetzt. Aber man freut sich über den Besuch der Touristen, die sich für alles interessieren und über nahe vorbeifliegende wilde Tukanos schier aus dem Häuschen geraten. Die Eukalyptusbäume werden zu Holzkohle verarbeitet, welche zur Verhüttung des Eisenerzes gebraucht wird, da es in Brasilien nirgends Kohle gibt. Wasser gebe es genug hier, wird auf eine entsprechende Nachfrage geantwortet.
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Rio de Janeiro

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Wer glaubt, schon alles erlebt, alles gesehen zu haben, soll nach Rio reisen. Der Eindruck ist dermassen überwältigend, dass das Herz zu klopfen, der Körper zu kribbeln beginnt und sich das eigenartige Gefühl einstellt, etwas Grosses und Wichtiges zu erleben. Das Lebensgefühl ist schwierig zu beschreiben, man muss sich vom Tun und Treiben der Menschen mitziehen lassen und geniessen. Der Besuch einer Favela trübt das Bild nicht wirklich, er ergänzt es. Wer sich Bretterbuden und zerlumpte Kinder vorgestellt hat, ist erstaunt. Die Häuser sind aus Stein, die Menschen zwar ärmlicher, aber sonst wie überall gekleidet. Stromversorgung, Abfallentsorgung, öffentlicher Verkehr sind zwar chaotisch, aber vorhanden. Überall herrscht geschäftiges Treiben, das Leben spielt sich auf der Strasse ab. Die Menschen sind freundlich und interessiert und strahlen eine Würde aus, die man anderswo vermisst. Will man fotografieren, setzen sie kein aufgesetztes Grinsen auf, geben aber auch unmissverständlich zu verstehen, wenn sie nicht gesehen (das heisst fotografiert) werden möchten. Polizei gibt es hier keine, aber man hat nicht den Eindruck einer gesetzlosen Stadt. Jemand anders regiert hier.
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1 Kommentar zu «Brasilien»

  1. Catherine et Serge etesse

    De superbes photos montrant la diversité du Brésil, avec ses impressionnants paysages
    naturels ou urbains ! des oiseaux étonnants, aux magnifiques couleurs, la flore y est aussi somptueuse, et les visages d’ enfant rieurs et touchants !
    Bravo aussi pour le vol en montgolfière… c’ est aussi très beau, vu d’ en haut !
    Il y aurait encore tant de choses à dire… félicitations au photographe Michael A. !
    Bien amicalement.
    C. et S.

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